Menschen mit ADHS haben ein 10% höheres Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken

Einleitung

Dieses Studienergebnis zeigt die möglichen Zusammenhänge zwischen ADHS und Typ-2-Diabetes (T2D) und untersucht, über welche Einflussfaktoren (Mediatoren) ADHS das Risiko für T2D erhöhen könnte. Die Studie nutzt genetische Daten und ein sogenanntes „Mendelian Randomization“-Verfahren (MR), um potenzielle kausale Effekte zu identifizieren.

Ziele der Studie

  1. Ermittlung eines möglichen kausalen Zusammenhangs zwischen ADHS und T2D.
  2. Untersuchung von Faktoren, die diese Verbindung möglicherweise beeinflussen.

Methoden

  • Genetische Vorhersagen: Mittels genetischer Marker wird das ADHS-Risiko ermittelt, um Zusammenhänge zu T2D und weiteren möglichen Einflussfaktoren (BMI, TV-Konsum, Bildung usw.) zu untersuchen.
  • Mediatoren: Neun potenzielle Mediatoren wurden analysiert, darunter Body-Mass-Index (BMI), Fernsehkonsum (als Indikator für sitzende Lebensweise) und Bildungsniveau.

Ergebnisse

  • Höheres ADHS-Risiko und T2D: Menschen mit genetisch bedingter ADHS-Neigung haben ein um 10 % höheres Risiko, an T2D zu erkranken.
  • Bedeutende Mediatoren:
    • Bildung (39 % der Verbindung)
    • BMI (44 % der Verbindung)
    • Fernsehkonsum (44 % der Verbindung)
    • Kombination BMI & Bildung erklärt den größten Anteil der Verbindung (53 %).

Schlussfolgerung

Die Studie legt nahe, dass ADHS das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöhen kann, vor allem durch die Einflüsse von:

  1. Höherem BMI,
  2. Geringerer Bildung,
  3. Längerem Fernsehkonsum (als Maß für Inaktivität).

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Reduzierung von Übergewicht, die Förderung körperlicher Aktivität und bessere Bildungsmaßnahmen möglicherweise das Diabetes-Risiko bei Menschen mit ADHS senken könnten.

Hier findest du die Studie.