ADHS-Medikamente: Neue Erkenntnisse aus der größten schwedischen Studie zu Schutzwirkungen

Die neueste und umfangreichste Untersuchung zu den Auswirkungen von ADHS-Medikamenten bringt ermutigende Nachrichten für Betroffene und ihre Familien. Eine internationale Forschungsgruppe unter Leitung des Karolinska-Instituts in Schweden und der University of Southampton hat erstmals wissenschaftlich belegt, dass eine medikamentöse ADHS-Behandlung weit über die bekannte Symptomlinderung hinaus schützt: Sie verringert signifikant das Risiko für suizidales Verhalten, Substanzmissbrauch, Verkehrsunfälle und kriminelle Handlungen.

Die Studie im Überblick

Die im August 2025 im renommierten British Medical Journal (BMJ) veröffentlichte Untersuchung ist wegweisend für das Verständnis der ADHS-Behandlung. Mit 148.581 Teilnehmern zwischen 6 und 64 Jahren (Durchschnittsalter 17,4 Jahre) ist sie die größte ihrer Art und umfasst alle Personen, die zwischen 2007 und 2018 in Schweden eine ADHS-Diagnose erhielten.

Die Forschenden nutzten eine innovative Methode namens „Target Trial Emulation“, die eine klinische Studie mit realen Daten aus der Versorgungsrealität simuliert. Dadurch konnten sie das gesamte schwedische Gesundheitssystem über 13 Jahre hinweg analysieren – ein einzigartiger Einblick in die Wirksamkeit der ADHS-Behandlung im Alltag.

Von den Studienteilnehmern begannen 84.282 Personen (56,7 Prozent) innerhalb von drei Monaten nach der Diagnose eine medikamentöse Behandlung, während 64.299 Personen zunächst keine Medikamente erhielten. Das am häufigsten verschriebene Medikament war Methylphenidat (88,4 Prozent), gefolgt von Atomoxetin (7,9 Prozent) und Lisdexamfetamin (3,3 Prozent).

Eindeutige Schutzwirkung der Medikation

Die Ergebnisse sind beeindruckend und statistisch hochsignifikant. Menschen mit ADHS, die medikamentös behandelt wurden, hatten über einen Zeitraum von zwei Jahren ein deutlich verringertes Risiko für verschiedene schwerwiegende Lebensereignisse:

Risikoreduktion bei erstmaligen Ereignissen:

  • Suizidales Verhalten: 17% weniger Risiko (adjustierte Hazard Ratio 0,83)
  • Substanzmissbrauch: 15% weniger Risiko (aHR 0,85)
  • Verkehrsunfälle: 12% weniger Risiko (aHR 0,88)
  • Kriminalität: 13% weniger Risiko (aHR 0,87)

Besonders eindrucksvoll sind die Ergebnisse bei Menschen mit wiederkehrenden Problemen. Hier zeigte die Medikation eine noch stärkere Schutzwirkung: Bei Personen mit wiederholtem Substanzmissbrauch oder wiederholten kriminellen Handlungen reduzierte sich das Risiko um jeweils 25 Prozent. Diese Befunde unterstreichen, dass Medikamente besonders bei Menschen mit den schwerwiegendsten Verläufen einen enormen Unterschied machen können.

Wissenschaftliche Erklärung der Schutzwirkung

Die beobachteten positiven Effekte haben eine klare neurobiologische Grundlage. Professor Samuele Cortese von der University of Southampton, einer der Studienautoren, erklärt: „Diese Vorteile können durch eine Verringerung der Impulsivität und eine Verbesserung von Aufmerksamkeit und exekutiven Funktionen erklärt werden“.

Konkret bedeutet dies: Eine reduzierte Impulsivität kann die Kriminalität senken, indem aggressives Verhalten eingedämmt wird, während eine erhöhte Aufmerksamkeit das Risiko von Verkehrsunfällen verringert, indem Ablenkungen minimiert werden. Diese Mechanismen erklären auch, warum die Schutzwirkung bei wiederkehrenden Ereignissen noch ausgeprägter ist – hier profitieren Menschen mit den stärksten Beeinträchtigungen am meisten von der verbesserten Impulskontrolle und Aufmerksamkeitssteuerung.

Bedeutung für die medizinische Praxis

Dr. Zheng Chang vom Karolinska-Institut betont die praktische Relevanz: „Diese Ergebnisse liefern Belege dafür, wie sich die medikamentöse Behandlung von ADHS auf wichtige gesundheitsbezogene und soziale Ergebnisse auswirkt, die in die klinische Praxis und die Debatte über die medikamentöse Behandlung von ADHS einfließen sollten“.

Die Studie ist die erste ihrer Art, die den positiven Effekt von ADHS-Medikamenten auf diese breiteren klinischen Ergebnisse mit einer neuartigen statistischen Methode belegt und dabei Daten verwendet, die alle Patienten in der Routineversorgung eines ganzen Landes repräsentieren. Dies macht die Ergebnisse besonders aussagekräftig für die Versorgungsrealität.

Einordnung in den Forschungskontext

Diese Erkenntnisse fügen sich in eine wachsende Evidenzbasis ein, die die Sicherheit und den Nutzen einer ADHS-Medikation bestätigt. Frühere schwedische Studien hatten bereits gezeigt, dass ADHS-Medikamente psychiatrische Krankenhausaufenthalte und Suizide verringern können. Die neue Untersuchung erweitert diese Befunde nun um wichtige Lebensbereiche wie Verkehrssicherheit und Kriminalitätsprävention.

Interessant ist auch, dass die Studie keine Verringerung des Risikos für erstmalige Unfälle fand, sehr wohl aber für wiederkehrende Unfälle. Dies deutet darauf hin, dass die Medikation besonders bei Menschen mit einem bereits erhöhten Risikoprofil ihre Schutzwirkung entfaltet.

Praktische Bedeutung für Betroffene und Angehörige

Für Menschen mit ADHS und ihre Familien bieten diese Ergebnisse wichtige Orientierung bei Behandlungsentscheidungen. Die Studie zeigt wissenschaftlich fundiert auf, dass eine medikamentöse ADHS-Behandlung nicht nur die Kernsymptome lindert, sondern einen umfassenden Schutz vor schwerwiegenden Lebensereignissen bietet.

Besonders ermutigend ist, dass dieser Schutzeffekt bereits innerhalb von zwei Jahren nach Behandlungsbeginn messbar wird und bei Menschen mit wiederkehrenden Problemen besonders stark ausgeprägt ist. Dies unterstreicht, wie wichtig eine frühzeitige und konsequente Behandlung ist.

Die Ergebnisse sollten auch Ängste vor einer ADHS-Medikation relativieren helfen. Während über mögliche Nebenwirkungen diskutiert wird, zeigt diese umfassende Untersuchung eindeutig: Die Vorteile einer sachgerechten medikamentösen Behandlung überwiegen bei weitem die Risiken und können Leben retten.

Ausblick und Empfehlungen

Die Studienautoren betonen, dass diese Erkenntnisse sowohl in der klinischen Praxis als auch in der öffentlichen Diskussion über ADHS-Behandlungen berücksichtigt werden sollten. Gleichzeitig weisen sie darauf hin, dass eine sorgfältige Diagnose und individuelle Behandlungsplanung nach wie vor essentiell sind.

Für Menschen mit ADHS und ihre Angehörigen sind diese Forschungsergebnisse ein wichtiger Baustein für informierte Behandlungsentscheidungen. Sie zeigen auf wissenschaftlicher Basis, dass eine medikamentöse ADHS-Behandlung nicht nur Symptome lindert, sondern einen umfassenden Schutz vor schwerwiegenden Lebensereignissen bietet – und damit die Lebensqualität und -perspektiven der Betroffenen nachhaltig verbessern kann.

Quellenverzeichnis

https://www.bmj.com/content/390/bmj.r1741

https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/pharmazie/adhs-medikamente-senken-risiko-fuer-kriminalitaet/

https://jamanetwork.com/journals/jamapsychiatry/fullarticle/2835661

https://www.southampton.ac.uk/news/2025/08/adhd-medication-reduces-risk-of-suicide-drug-abuse-and-criminal-behaviour-study-finds.page

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/medikation-verringert-folgeprobleme-158205/

https://news.ki.se/adhd-medication-linked-to-lower-risk-of-suicide-attempts-substance-abuse-and-criminality

https://www.bmj.com/content/390/bmj-2024-083658

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/medikation-verringert-folgeprobleme-158205/seite/alle/?cHash=d83f301a6c9c0c78f04f7fabeabae430

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/medikation-verringert-folgeprobleme-158205/seite/2/?cHash=d30f284976d7314faffda2ed9e296594

https://www.aerztezeitung.de/Medizin/ADHS-Arzneien-Weniger-Klinikaufenthalte-bessere-Arbeitsfaehigkeit-451268.html

https://www.erzieherin.de/files/paedagogischepraxis/Psycho-04-14-Kottgen.pdf

https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/adhs-medikamente-behandlung-risikominderung-li.3299849

https://www.aend.de/article/236333

https://www.aponet.de/artikel/weniger-unfaelle-drogenmissbrauch-und-kriminalitaet-mit-adhs-medikamenten-32017

https://bmjgroup.com/adhd-medication-linked-to-reduced-risk-of-suicide-drug-abuse-transport-accidents-and-criminal-behaviour/

https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Weniger-Suizidverhalten-und-Substanzgebrauch-unter-ADHS-Medikation-459790.html

https://www.g-ba.de/downloads/92-975-3061/2019-04-30_Modul3A_Lisdexamfetamindimesilat.pdf

https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC10936112/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/40803836/

https://www.forum-gesundheitspolitik.de/artikel/artikel.pl?artikel=1833

https://www.ptaheute.de/aktuelles/2023/12/04/adhs-therapie-mehr-herz-kreislauf-erkrankungen

https://www.neurologyadvisor.com/news/adhd-drug-treatment-linked-reduced-rate-adverse-outcomes/

https://jamanetwork.com/journals/jamapsychiatry/fullarticle/2811812

https://www.sciencemediacentre.org/expert-reaction-to-target-trial-emulation-study-of-adhd-medication-and-risk-of-adverse-outcomes/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33795353/

https://www.adxs.org/de/page/483/stimulanzien-mph-amp-bei-adhs

http://oru.diva-portal.org/smash/record.jsf?pid=diva2%3A1942294

https://www.adxs.org/de/page/185/mph-teil-2-dosierung-nebenwirkung-kontraindikationen

https://www.sleepwakeadvisor.com/news/adhd-drug-treatment-linked-reduced-rate-adverse-outcomes/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37991787/

https://www.takeda-adhs.de/sites/default/files/2022-09/schoettle_fokus-adhs-2021_adhs-schizophrenie-psychosen.pdf

https://www.acamh.org/blog/adhd-and-suicidal-spectrum-behaviors-professor-samuele-cortese/

https://www.adxs.org/de/page/52/folgen-von-adhs

https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr/corona-podcast/index.html

https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7292769/

https://www.forschung-und-lehre.de/forschung/erste-meta-analyse-zu-adhs-bewertet-therapien-6834

https://gam-medical.de/adhs-medikinet-langzeitfolgen/

https://www.additudemag.com/benefits-of-adhd-medication-research/

https://www.zi-mannheim.de/institut/news-detail/langfristige-sicherheit-von-methylphenidat-bei-kindern-und-jugendlichen-mit-adhs.html


Nach Start einer ADHS-Behandlung: Weniger Antidepressiva bei Erwachsenen – Ergebnisse einer großen Registerstudie

Einordnung in 30 Sekunden

Eine landesweite finnische Registerstudie mit über 66.000 ADHS-Betroffenen zeigt: Erwachsene nutzten nach Beginn einer ADHS-Medikation seltener Antidepressiva – während vergleichbare Personen ohne ADHS-Diagnose im gleichen Zeitraum eher mehr Antidepressiva nutzten. Bei Kindern nahmen Antibiotika und entzündungshemmende Mittel nach Behandlungsbeginn stärker ab als bei Kontrollen. Adhärenz war sehr hoch; Jugendliche setzten am häufigsten ab. (Beobachtungsdaten, keine Kausalitätsbeweise.)

Studiendesign in Kürze

Finnische Versorgungs- und Rezeptdaten (2010–2021), Erstidentifikation ADHS 2015–2020, 1:4-gematchte Kontrollen (Alter, Geschlecht, Region). Betrachtet wurden ADHS-Mittel, andere Arzneimittel, Therapietreue (Rezept → Kauf) und Persistenz (Durchhaltezeit). N=66.146 ADHS; N=256.270 Kontrollen.

Kernergebnisse

  • Erwachsene: Antidepressiva-Käufe waren vor Diagnose häufig und sanken nach Start der ADHS-Behandlung; in der Kontrollgruppe nahmen sie zu.
  • Kinder: Vor Diagnose häufigere Käufe u. a. von Antibiotika; nach Behandlungsbeginn stärkere Abnahme als bei Kontrollen.
  • Medikation & Nutzung: Meist Start mit (verlängert freisetzendem) Methylphenidat; Lisdexamfetamin mit längster Persistenz. 95 % lösten Rezepte ein; 80 % innerhalb von 10 Tagen. Ferienmonate zeigen weniger Käufe.

Was bedeutet das?

Die Daten sprechen dafür, dass eine gezielte ADHS-Behandlung bei Erwachsenen mit weniger Bedarf an Antidepressiva einhergeht – möglicherweise, weil behandelte ADHS-Kernsymptome depressive/anxieuse Beschwerden reduzieren. Bei Kindern könnte bessere Alltagsstabilität Beschwerden verringern, die zuvor häufiger zu Antibiotika/Antiinflammatorika führten. Wichtig: Das sind populationsbezogene Zusammenhänge; Therapieentscheidungen bleiben individuell-ärztlich.

Grenzen & Transparenz

Beobachtungsdaten (Käufe ≠ Einnahme; keine Kausalitätsbeweise), finnischer Kontext, industriegeförderte Studie (Takeda). Ergebnisse bleiben dennoch wertvoll, weil sie große Real-World-Kohorten abbilden und klare, reproduzierbare Muster zeigen.

Hinweis

Diese Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung. Änderungen an Medikamenten niemals eigenständig vornehmen – immer mit der behandelnden Praxis besprechen.


FAQ (kurz)

Sollte ich Antidepressiva absetzen, wenn meine ADHS-Medikation wirkt?
Nein. Die Studie zeigt einen Bevölkerungs-Trend, keine Handlungsanweisung für Einzelpersonen. Änderungen nur in enger Abstimmung mit Ärztin/Arzt.

Ist das nur in Finnland so?
Die Daten stammen aus Finnland; das Muster ist plausibel, aber Systeme unterscheiden sich. Der Befund ist ein wichtiger Hinweis, keine Garantie.

Welche ADHS-Mittel werden zuerst eingesetzt?
Am häufigsten Methylphenidat (retard); bei Jugendlichen/Erwachsenen v. a. extended-release, bei Kindern oft sustained-release.

Wie „verlässlich“ sind die Zahlen zur Einnahme?
Gemessen wurden Käufe. Das ist nah an der Realität, beweist aber nicht die tatsächliche Einnahme.


Quellenhinweis

„Use of Antidepressants Decreased After Initiation of ADHD Treatment in Adults — A Finnish Nationwide Register Study…“, Acta Psychiatrica Scandinavica (2025), Open Access. DOI im Original.

Hier geht es direkt zur Studie.

Und hier könnt ihr die PDF-Datei herunterladen.


Seminar – „KI als Gesprächspartner“

Dein Feedback zum Seminar


Quiz – „KI als Gesprächspartner“

Regeln:

  • Jede Frage hat eine klare Antwort.

  • Einige Fragen sind „Richtig/Falsch“, andere sind „Multiple Choice“.

  • Ziel: spielerisch Wissen vertiefen.


Akzeptanz der Diagnose

Hier eine tolle Wortmeldung eines Teilnehmers zur Akzeptanz der Diagnose, die im Übrigen sehr wichtig ist, damit Therapien überhaupt helfen können.

Viele Jahre lang fiel es mir schwer, meine Diagnose zu akzeptieren.

Ein Freund sagte mir, das Bedürfnis nach konkreten Erklärungen und mehr wissenschaftlichen Beweisen sei ebenfalls ein Symptom.

Nach vielen Jahren in der Therapie bin ich zu diesen drei Fragen gekommen, die mir als Rahmen dienen, um die emotionale ,Roller coaster’ bei der Akzeptanz der Diagnose zu analysieren und zu verstehen.

  1. 1. hab ich Angst vor einer Veränderung der eigenen Identität durch die Diagnose ? — Betrachtung meiner Gefühle im Zusammenhang mit ADHS anhand des Trauermodells von Elisabeth Kübler-Ross.
  2. 2. Vertraue ich dem Prozess und dem medizinischen Fachpersonal und teile ich offen die Auswirkungen der Hilfe mit? — Führe ein Tagebuch über die Wirkung von Medikamenten und verwende es als Beweis. Wie andere schon sagten: Wenn Medikamente wie Elvanse deinen Geist beruhigen, ist das ein guter Indikator und Beweis für ADHS. Sei dabei geduldig, höre auf die Ärzte, die dir die Medikamente verschreiben, und gib den Medikamenten Zeit, ihre Wirkung zu entfalten. Ich wurde ungeduldig mit Medikinet und dann sagte mir der Arzt immer wieder, ich solle 4–8 Wochen warten, bis es wirkt. Danach wechselte ich zu Elvanse, und damit ist es jetzt stabil.
  3. 3. Egal, wie viel ich recherchiere oder versuche, Beweise zu finden – was wird passieren, wenn ich nie einen konkreten Beweis finde, der mich zufriedenstellt? Soll ich in diesem endlosen Kreislauf leben oder einfach mit der Ungewissheit klarkommen?

Der Kampf wird immer da sein und niemand kommt, um mein Leben zu retten oder zu ändern. Letztendlich wird das Leben immer hart sein, wenn ich

  • mich nicht gesund ernähre,
  • mich nicht genug bewege, um mein Nervensystem zu beruhigen und
  • die Gedanken, die mein hyperaktiver kreativer Geist erschafft, von der Realität und meinen Entscheidungen trenne.

Vielen Dank für diesen wichtigen wie richtigen Beitrag, den wir hier veröffentlichen, weil er für viele hilfreich ist.

ORIKO, die App für Erwachsene mit AD(H)S

Takeda (Hersteller von Elvanse) bereitet eine App zur Unterstützung von Erwachsenen mit der Diagnose AD(H)S vor.

Zitat von der Internetseite:

Suchst du nach mehr Balance und Organisation in deinem täglichen Leben? ORIKO* ist der digitale Schlüssel zu einem strukturierten Leben für Betroffene mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS).

Menschen mit ADHS sind mit vielfältigen Symptomen und Schwierigkeiten im Alltag konfrontiert. Nicht immer finden sie gleich Unterstützung. Daher haben wir mit einem Expert:innenteam von Psychiater:innen, Therapeut:innen, medizinischen Software-Entwickler:innen und ADHS-Betroffenen eine einzigartige digitale ADHS-Therapie entwickelt und getestet: ORIKO*.

FÜR WEN IST ORIKO* GEEIGNET?

ORIKO* unterstützt dich dabei, deinen Alltag strukturierter und zufriedenstellender zu gestalten.



Die innovative digitale Therapie ORIKO* ist speziell für Erwachsene mit ADHS konzipiert. Sie wurde nach neusten medizinischen und wissenschaftlich geprüften Erkenntnissen für die einzigartigen Herausforderungen von ADHS entwickelt.


Sowohl dein Arzt oder deine Ärztin als auch dein Psychotherapeut oder deine Psychotherapeutin kann dir die App verschreiben, wenn du 18 Jahre oder älter bist.

Suchst du nach mehr Balance und Organisation in deinem täglichen Leben? ORIKO* ist der digitale Schlüssel zu einem strukturierten Leben für Betroffene mitAufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS).

Menschen mit ADHS sind mit vielfältigen Symptomen und Schwierigkeiten im Alltag konfrontiert. Nicht immer finden sie gleich Unterstützung. Daher haben wir mit einem Expert:innenteam von Psychiater:innen, Therapeut:innen, medizinischen Software-Entwickler:innen und ADHS-Betroffenen eine einzigartige digitale ADHS-Therapie entwickelt und getestet: ORIKO*.

Die App befindet sich wohl im Stadium kurz vor der offiziellen Veröffentlichung, dementsprechend könnt ihr euch bei deren Newsletter anmelden, um informiert zu werden, wenn es losgeht.

Gelebte ADHS Erfahrungen

Quelle:

Kurzfassung

  1. Diagnose im Erwachsenenalter
    • Viele erhalten die Diagnose erst spät nach Missdiagnosen (z. B. Depression).
    • Oft erfolgt die Diagnose durch den Impuls, wenn die eigenen Kinder betroffen sind.
    • Reaktionen: Erleichterung, aber auch Trauer über verlorene Zeit.
    • Prozess der Akzeptanz dauert oft lange, bietet aber Chancen zur Selbstakzeptanz.
  1. Symptome im Erwachsenenalter
    • Unaufmerksamkeit: Schwierigkeiten bei uninteressanten Aufgaben, aber Hyperfokussierung bei spannenden Themen.
    • Impulsivität: Unüberlegte Handlungen, die Probleme schaffen können, aber auch Spontaneität und Kreativität fördern.
    • Hyperaktivität: Bei Erwachsenen oft innere Unruhe statt äußerlicher Überaktivität.
  1. Emotionale Regulation
    • Starke emotionale Reaktionen und Schwierigkeiten, Gefühle zu benennen (Alexithymie).
    • Oft Missdiagnosen wie Borderline-Persönlichkeitsstörung.
    • Positiv: Tiefe Emotionen ermöglichen intensives Mitfühlen und Leidenschaft.
  1. Stärken von ADHS
    • Kreativität und Fähigkeit, in stressigen Situationen Lösungen zu finden.
    • Resilienz: Wiederholt aufstehen und sich neu erfinden.
    • Im Chaos Ruhe bewahren und effektiv handeln.
  1. Bewältigungsstrategien und Gemeinschaft
    • Strukturierung durch Routinen, To-Do-Listen und Minimierung von Ablenkungen.
    • Balance zwischen Stimulation (z. B. Sport) und Entspannung finden.
    • Gemeinschaften wie Selbsthilfegruppen bieten Austausch, Verständnis und Unterstützung.
  1. Herausforderungen im Gesundheitssystem
    • Schwieriger Zugang zu medizinischer Versorgung und passender Therapie.
    • Ärzte und Therapeuten haben oft wenig Wissen über ADHS bei Erwachsenen.
    • Forderung nach besserer Diagnostik, angepassten Therapien und mehr Fachwissen.

Fazit:

Die Erfahrungen mit ADHS sind herausfordernd, aber auch bereichernd. Gesellschaftliches Verständnis, bessere Unterstützung und Gemeinschaften können einen großen Unterschied machen. Chaos ist Teil des Lebens, aber auch Teil der Einzigartigkeit neurodivergenter Menschen. 🌟

Deine Literaturempfehlung

Hier sammeln wir persönliche Buchempfehlungen (oder natürlich auch „Nicht-Empfehlungen).

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Magic ToDo

Breaking things down so you don’t

Das Tool ist wirklich MAGIC.

Ihr findet das Tool hier: https://goblin.tools

Damit man versteht, worum es geht, mal ein Beispiel:
  • Man gibt zunächst die Aufgabe an, die man durchführen will, z.B. „den Rasen mähen“ und klickt auf das Pluszeichen.
  • Anschließend klickt ihr auch den kleinen Zauberstab rechts neben der Aufgabe.
  • Prompt wurden dann aus der großen Aufgabe die dazugehörigen Teilaufgaben:
    • Den Rasen mähen wird zu:
      • Rasenmäher bereitstellen
      • Überprüfen, ob der Rasenmäher funktioniert
      • Den Rasen auf Hindernisse prüfen und aufräumen
      • Den Rasen mähen, indem man gleichmäßige Bahnen zieht
      • Den geschnittenen Grasschnitt entfernen oder mulchen
      • Rasenmäher reinigen und sicher verstauen
  • Dann kann man auch die Teilaufgaben noch weiter aufteilen, in dem man noch mal auf den kleinen Zauberstab klickt:
    • Den Rasen mähen
      • Rasenmäher bereitstellen
      • Überprüfen, ob der Rasenmäher funktioniert
        • Rasenmäher an einen Stromanschluss anschließen oder Tank mit Benzin füllen
        • Sicherstellen, dass der Rasenmäher in der richtigen Position steht
        • Zündung des Rasenmähers betätigen und auf Geräusch prüfen
        • Überprüfen, ob die Klingen frei sind und sich bewegen
        • Sicherstellen, dass der Rasenmäher die richtige Mähhöhe eingestellt hat
        • Testlauf des Rasenmähers durchführen, um die Funktion zu überprüfen
        • Bei Bedarf Wartungsarbeiten oder Anpassungen vornehmen
        • Bestätigen, dass der Rasenmäher bereit ist, um den Rasen zu mähen
      • Den Rasen auf Hindernisse prüfen und aufräumen
        • Überprüfen, ob der Rasen frei von Hindernissen ist.
        • Nach möglichen Gegenständen im Rasen suchen, wie Spielzeug, Äste oder Steine.
        • Alle gefundenen Hindernisse entfernen.
        • Den Rasen gegebenenfalls auf Unebenheiten oder andere Probleme überprüfen.
        • Den entfernten Rasen vom Ort der Arbeit wegräumen.
      • Den Rasen mähen, indem man gleichmäßige Bahnen zieht
        • Rasenmäher vorbereiten und sicherstellen, dass er funktioniert
        • Den Rasen vorher von großen Gegenständen und Unrat befreien
        • Festlegen, in welcher Richtung die Bahnen gezogen werden sollen
        • Am Anfang der ersten Bahn Position einnehmen
        • Rasenmäher einschalten und die erste Bahn gleichmäßig mähen
        • Nach dem Ende der Bahn umkehren und die nächste Bahn mähen
        • Den Abstand zur vorherigen Bahn kontrollieren und gleichmäßig halten
        • Den Vorgang wiederholen, bis der gesamte Rasen gemäht ist
        • Rasenmäher ausschalten und reinigen
        • Überprüfen, ob der Rasen gleichmäßig und sauber gemäht ist
      • Den geschnittenen Grasschnitt entfernen oder mulchen
      • Rasenmäher reinigen und sicher verstauen
        • Rasenmäher vom Stromnetz trennen oder Treibstoff ablassen
        • Rasenmäher auf eine ebene Fläche bewegen
        • Groben Schmutz und Grasreste vom Mäher entfernen
        • Mäher mit Wasser und einer Bürste reinigen
        • Trocknen lassen
        • Überprüfen, ob das Messer scharf und in gutem Zustand ist
        • Mäher an einen trockenen und sicheren Ort bringen
        • Rasenmäher abdecken, wenn erforderlich
        • Aufbewahrungsort organisieren und Mäher sicher verstauen

So können die Aufgaben in kleine Teilaufgaben runtergebrochen und dadurch auch zum Beispiel zeitlich besser eingeschätzt werden.

Ich finde das Tool wirklich krass, und denke, dass es für viele Aufgaben sehr hilfreich sein kann.

Ihr findet das Tool hier: https://goblin.tools

Menschen mit ADHS haben ein 10% höheres Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken

Einleitung

Dieses Studienergebnis zeigt die möglichen Zusammenhänge zwischen ADHS und Typ-2-Diabetes (T2D) und untersucht, über welche Einflussfaktoren (Mediatoren) ADHS das Risiko für T2D erhöhen könnte. Die Studie nutzt genetische Daten und ein sogenanntes „Mendelian Randomization“-Verfahren (MR), um potenzielle kausale Effekte zu identifizieren.

Ziele der Studie

  1. Ermittlung eines möglichen kausalen Zusammenhangs zwischen ADHS und T2D.
  2. Untersuchung von Faktoren, die diese Verbindung möglicherweise beeinflussen.

Methoden

  • Genetische Vorhersagen: Mittels genetischer Marker wird das ADHS-Risiko ermittelt, um Zusammenhänge zu T2D und weiteren möglichen Einflussfaktoren (BMI, TV-Konsum, Bildung usw.) zu untersuchen.
  • Mediatoren: Neun potenzielle Mediatoren wurden analysiert, darunter Body-Mass-Index (BMI), Fernsehkonsum (als Indikator für sitzende Lebensweise) und Bildungsniveau.

Ergebnisse

  • Höheres ADHS-Risiko und T2D: Menschen mit genetisch bedingter ADHS-Neigung haben ein um 10 % höheres Risiko, an T2D zu erkranken.
  • Bedeutende Mediatoren:
    • Bildung (39 % der Verbindung)
    • BMI (44 % der Verbindung)
    • Fernsehkonsum (44 % der Verbindung)
    • Kombination BMI & Bildung erklärt den größten Anteil der Verbindung (53 %).

Schlussfolgerung

Die Studie legt nahe, dass ADHS das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöhen kann, vor allem durch die Einflüsse von:

  1. Höherem BMI,
  2. Geringerer Bildung,
  3. Längerem Fernsehkonsum (als Maß für Inaktivität).

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Reduzierung von Übergewicht, die Förderung körperlicher Aktivität und bessere Bildungsmaßnahmen möglicherweise das Diabetes-Risiko bei Menschen mit ADHS senken könnten.

Hier findest du die Studie.