Ängste bei ADHS

Viele Menschen mit ADHS erleben Ängste als ständige Begleiter im Alltag. Diese können sich in Form von intensiver Nervosität, Sorgen oder dem Gefühl, von den eigenen Gedanken überwältigt zu werden, zeigen. Oft stehen sie in direktem Zusammenhang mit den Herausforderungen, die ADHS mit sich bringt, wie z. B. das ständige Vergessen von Terminen, Schwierigkeiten bei der Organisation oder die Angst, Erwartungen nicht erfüllen zu können.

Typisch sind dabei soziale Ängste, also die Furcht vor Ablehnung oder negativer Bewertung durch andere. Viele Betroffene fühlen sich unsicher, weil sie sich “anders” oder nicht “gut genug” fühlen. Auch die sogenannte “Versagensangst” spielt eine große Rolle, da Menschen mit ADHS häufig negative Erfahrungen in Schule, Beruf oder im sozialen Umfeld gemacht haben.

Diese Ängste können sich im Laufe der Zeit verfestigen und dazu führen, dass man Situationen vermeidet, die eigentlich bewältigbar wären. Es entsteht ein Teufelskreis, in dem die Angst vor Fehlern und Misserfolgen das Selbstvertrauen weiter schwächt. Dennoch ist es wichtig zu wissen, dass Ängste bei ADHS keine Seltenheit sind und mit der richtigen Unterstützung und Strategien gut bewältigt werden können.

Depressionen

Klassische Depressionen

Depressionen sind psychische Erkrankungen, die sich durch anhaltende Gefühle von Traurigkeit, Leere, Hoffnungslosigkeit und Antriebslosigkeit äußern. Betroffene verlieren oft das Interesse an Aktivitäten, die ihnen früher Freude bereitet haben, und fühlen sich erschöpft oder kraftlos. Neben den emotionalen Symptomen können auch körperliche Beschwerden wie Schlafstörungen, Appetitlosigkeit oder Schmerzen auftreten. Depressionen sind mehr als nur eine “Phase” oder schlechte Laune – sie beeinflussen das Denken, Fühlen und Handeln und können das tägliche Leben stark beeinträchtigen. Wichtig ist, dass Depressionen gut behandelbar sind, wenn rechtzeitig Unterstützung und professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden.

Depressionen bei Menschen mit AD(H)S

Bei Menschen mit ADHS sehen Depressionen oft etwas anders aus als bei “klassischen” Depressionen. Sie sind häufig geprägt von Gefühlen der Überforderung, Frustration und starker innerer Unruhe. Anstatt nur traurig oder antriebslos zu sein, erleben Betroffene mit ADHS ihre depressive Stimmung oft als extrem wechselhaft – es kann von einem Moment zum nächsten zwischen Gereiztheit, Wut, Verzweiflung und tiefer Traurigkeit schwanken.

Typisch ist auch, dass sich der innere Druck und die ständige Anstrengung, den Alltag zu bewältigen, in der Depression verstärken. Diese Menschen fühlen sich nicht nur leer, sondern auch unfähig, sich zu entspannen, was zu einem Gefühl von ständiger Überlastung führt. Hinzu kommt häufig ein ausgeprägtes Gefühl des Versagens oder der Selbstkritik, da sie ihre ADHS-bedingten Schwierigkeiten als persönliches Scheitern wahrnehmen.

Anders als bei “klassischen” Depressionen kann auch das Bedürfnis nach ständiger Ablenkung auftreten, etwa durch Medienkonsum, Tagträumen oder impulsive Aktivitäten, um den emotionalen Schmerz zu unterdrücken. Oft zeigt sich die Depression bei ADHS eher in Form von Reizbarkeit, plötzlichen Stimmungsschwankungen und dem Gefühl, im eigenen Leben festzustecken.

ADHS mit und ohne H

ADHS(Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung)

ADHS ist eine neurobiologische Entwicklungsstörung, die sich durch Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität auszeichnet. Die Symptome können sich unterschiedlich stark zeigen und variieren je nach Person und Situation. Betroffene haben oft Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, sind leicht ablenkbar, handeln impulsiv oder sind übermäßig aktiv. ADHS betrifft Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen und kann sich auf verschiedene Lebensbereiche wie Schule, Beruf und soziale Beziehungen auswirken. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Unterstützung können helfen, den Alltag besser zu bewältigen.

ADS(Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom)

Hierbei handelt es sich um eine Variante von ADHS, bei der vor allem die Unaufmerksamkeit im Vordergrund steht, während Hyperaktivität und Impulsivität weniger stark ausgeprägt sind oder fehlen. Betroffene wirken oft ruhig, träumerisch oder zurückgezogen. Die Konzentrationsschwäche und Zerstreutheit können im Alltag, in der Schule oder im Beruf zu Problemen führen, werden jedoch manchmal erst spät erkannt, da die Symptome weniger offensichtlich sind.

Komorbiditäten

Komorbiditäten sind zusätzliche Erkrankungen oder Störungen, die neben einer Hauptdiagnose gleichzeitig auftreten. Bei ADHS sind das häufig Begleiterkrankungen wie Depressionen, Angststörungen, Schlafprobleme oder auch Suchterkrankungen. Diese können die Symptome der ADHS verstärken und den Alltag zusätzlich erschweren. Das Wissen um Komorbiditäten ist wichtig, um eine umfassende und individuelle Behandlung zu ermöglichen, da oft nicht nur die ADHS, sondern auch die Begleiterkrankungen berücksichtigt werden müssen.

AD(H)S Vernetzungstreffen

Einleitungstext von der Internetseite des VHS OS:

Der ADHS-Tag der Vernetzung richtet sich an alle, die sich über das Thema “ADHS und Vernetzung” informieren möchten bzw. bereits in einer (Selbsthilfe)-Gruppe zum Thema ADHS/ADS engagiert sind und andere Gleichgesinnte kennenlernen möchten.
Zunächst wird es in einen Fachvortrag um das Thema ADHS gehen. Anschließend werden sich einzelne ADHS-Gruppen aus Osnabrück, Münster und Umgebung vorstellen. Danach wird die Selbsthilfekontaktstelle des Landkreises Osnabrück über Möglichkeiten der Förderung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen informieren.
Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist erwünscht, um die Planung der Veranstaltung zu erleichtern.

Hier geht’s direkt zum Termin, um diesen in den eigenen Kalender zu übernehmen.

  • Thema: AD(H)S Vernetzungstreffen
  • Wann: 26. Oktober 2024 10:00 bis 15:00 Uhr
  • Organisator: ADHS Selbsthilfegruppe Osnabrück
  • Wer ist gemeint: ADHS Selbsthilfegruppen und deren Teilnehmende im Raum Osnabrück und Umgebung
  • Was: Vorträge von Dozenten und Vorstellungen der Gruppen
  • Größe: bis zu 100 Teilnehmende
  • Wo: Volkshochschule Osnabrück, Bergstraße 8, 49076 Osnabrück
  • Anmeldung: Meldet euch bei Jörg per Mail zur Veranstaltung an
  • Hier könnt ihr euch auch direkt anmelden: Selbsthilfekontaktstelle
    Osnabrück
    und dann scrollen zu “# 11 Vernetzungstreffen AD(H)S
  • Und auch bei der VHS Osnabrück ist eine Online-Anmeldung möglich: ADHS im Erwachsenenalter – gemeinsam geht mehr

Chronische Schmerzen und ADHS: Eine oft übersehene Verbindung

Chronische Schmerzen und ADHS – auf den ersten Blick scheinen diese beiden Phänomene wenig gemeinsam zu haben. Doch eine kürzlich veröffentlichte Studie im Scandinavian Journal of Pain hat spannende Verbindungen zwischen diesen beiden Bereichen aufgezeigt. Die Forscher stellten fest, dass Menschen mit ADHS häufiger unter chronischen Schmerzen (ChP) leiden und dass muskuläre Dysregulation eine Schlüsselrolle spielt. Wenn du also sowohl mit ADHS als auch mit anhaltenden Schmerzen zu kämpfen hast, könnte es sich lohnen, diese Verbindung näher zu betrachten.

Was hat die Studie herausgefunden?

Die Studie untersuchte 121 Erwachsene mit psychiatrischen Störungen, die in eine ambulante psychiatrische Klinik überwiesen wurden. Dabei fanden die Forscher heraus, dass ADHS bei Patienten mit chronischen Schmerzen weitaus häufiger vorkommt als bei jenen ohne Schmerzen. Rund 80 % der Patienten mit chronischen Schmerzen erfüllten die diagnostischen Kriterien für ADHS, während dies nur bei 40 % der Patienten ohne chronische Schmerzen der Fall war.

Doch die Untersuchung ging noch weiter. Sie zeigte, dass chronische Schmerzen bei ADHS-Patienten nicht nur häufiger auftreten, sondern auch anders sind. Insbesondere hatten Menschen mit ADHS eine höhere Muskelspannung (muskuläre Dysregulation), was zu axialen Schmerzen führt – also Schmerzen entlang der Wirbelsäule, im Nacken, Rücken und Hüftbereich. Diese Schmerzen begannen häufig schon im frühen Erwachsenenalter oder sogar in der Jugend und waren oft weit verbreitet.

Warum treten chronische Schmerzen bei ADHS häufiger auf?

Die genauen Mechanismen, warum Menschen mit ADHS häufiger unter chronischen Schmerzen leiden, sind noch nicht vollständig geklärt. Es gibt jedoch mehrere mögliche Erklärungsansätze, die in der Studie aufgeführt werden:

  1. Muskuläre Dysregulation: Die Studie fand heraus, dass Menschen mit ADHS häufig eine erhöhte Muskelspannung aufweisen, die als Hauptursache für ihre Schmerzen gelten könnte. Diese Muskelverspannungen treten oft in den stabilisierenden Muskeln des Körpers auf, wie den Muskeln entlang der Wirbelsäule (axial), im Nacken, Rücken, Brustbereich und in den Hüften. Durch die anhaltende Spannung in diesen Bereichen können chronische Schmerzen entstehen.
  2. Früher Beginn und weit verbreitete Schmerzen: Ein weiteres Merkmal der Schmerzen bei ADHS-Patienten war deren frühes Auftreten. Viele berichteten, dass ihre Schmerzen schon in der Kindheit oder Jugend begannen. Darüber hinaus waren die Schmerzen oft nicht lokal begrenzt, sondern weit verbreitet im Körper. Das bedeutet, dass Betroffene nicht nur an einem spezifischen Punkt Schmerzen haben, sondern dass der Schmerz sich auf verschiedene Körperregionen ausbreitet.
  3. Dopamindysregulation: ADHS wird oft mit einer Dysregulation des Dopaminsystems in Verbindung gebracht. Dopamin spielt nicht nur eine Rolle bei der Aufmerksamkeitsregulation und Impulskontrolle, sondern auch bei der Regulierung der Muskelaktivität und der Schmerzwahrnehmung. Eine gestörte Dopaminfunktion könnte also sowohl zu den ADHS-Symptomen als auch zu den chronischen Schmerzen beitragen.
  4. Chronische Muskelverspannungen und Schmerzempfindlichkeit: Eine weitere Theorie besagt, dass die chronischen Muskelverspannungen, die viele Menschen mit ADHS erleben, zu einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit führen können. Diese langfristige Muskelanspannung könnte das Schmerzempfinden verstärken und so zu chronischen Beschwerden führen. Einige Studien legen nahe, dass Stimulanzien, die zur Behandlung von ADHS eingesetzt werden, diese Muskelverspannungen lindern und damit auch die Schmerzen reduzieren können.
  5. Mögliche Zusammenhänge von ADHS / Autismus mit Ehlers-Danlos-Syndrom und Bindegewebsstörungen


Welche Auswirkungen haben diese Ergebnisse für Betroffene?

Für Menschen mit ADHS und chronischen Schmerzen sind die Erkenntnisse dieser Studie von großer Bedeutung. Sie zeigen, dass chronische Schmerzen bei ADHS nicht einfach nur zufällig auftreten, sondern Teil eines größeren Musters sein könnten. Besonders die Tatsache, dass muskuläre Dysregulation und eine erhöhte Muskelspannung eine zentrale Rolle spielen, bietet neue Ansätze für die Behandlung.

Hier sind einige konkrete Ansätze, die du in Erwägung ziehen könntest:

  1. Physiotherapie und muskuläre Entspannung: Da die Studie zeigt, dass Muskelverspannungen eine Schlüsselrolle bei den Schmerzen spielen, könnten physiotherapeutische Maßnahmen und gezielte Entspannungsübungen eine effektive Behandlungsoption sein. Diese könnten helfen, die Muskelspannung zu reduzieren und so die Schmerzen zu lindern.
  2. Medikamentöse Behandlung: Interessanterweise deuten einige Studien darauf hin, dass Stimulanzien, die bei ADHS eingesetzt werden, nicht nur die ADHS-Symptome verbessern, sondern auch die Schmerzempfindlichkeit und Muskelspannung verringern können. Wenn du bereits Medikamente gegen ADHS nimmst, könnte dies also auch positive Effekte auf deine Schmerzen haben. Ich s elber habe auf jeden Fall schon zahreiche positive Erfahrungen mit Psychostimulanzien bei PatientInnen mit chronischen Schmerzsyndromen machen können.
  3. Frühe Diagnose und Prävention: Da die Schmerzen bei vielen Patienten schon in der Kindheit oder Jugend begannen, ist es wichtig, frühzeitig zu handeln. Eine frühzeitige Diagnose von ADHS und die Behandlung der muskulären Dysregulation könnte dazu beitragen, das Fortschreiten der Schmerzen zu verhindern oder zumindest zu verlangsamen.

Was macht die Schmerzen bei ADHS so besonders?

Die Studie zeigt deutlich, dass die Art der Schmerzen bei ADHS-Patienten qualitativ anders ist als bei Menschen ohne ADHS. Die Schmerzen treten häufiger entlang der Wirbelsäule (axial) auf und sind oft weit verbreitet. Dies könnte darauf hinweisen, dass ADHS nicht nur eine neuropsychologische Störung ist, sondern auch tiefgreifende Auswirkungen auf den Körper hat.

Ein weiteres interessantes Ergebnis der Studie war, dass andere psychiatrische Störungen wie Angststörungen oder Persönlichkeitsstörungen keine signifikante Rolle bei der Entstehung axialer Schmerzen spielten. Das bedeutet, dass die Schmerzen in erster Linie auf die ADHS-Symptomatik zurückzuführen sind und nicht auf andere psychische Faktoren.

Fazit: Chronische Schmerzen als Teil von ADHS

Die Ergebnisse dieser Studie werfen ein neues Licht auf die Verbindung zwischen ADHS und chronischen Schmerzen. Sie zeigen, dass ADHS-Patienten nicht nur häufiger unter Schmerzen leiden, sondern dass diese Schmerzen oft auf muskuläre Dysregulation zurückzuführen sind. Dies bietet neue Ansätze für die Behandlung von Schmerzen bei ADHS-Patienten, sei es durch physiotherapeutische Maßnahmen, medikamentöse Behandlungen oder gezielte Entspannungstechniken.

Wenn du sowohl mit ADHS als auch mit chronischen Schmerzen kämpfst, lohnt es sich, diese Zusammenhänge mit deinem Arzt oder Therapeuten zu besprechen. Es könnte sein, dass du von einer gezielteren Behandlung deiner Muskelspannung und einer frühzeitigen Therapie profitieren könntest.

Quelle:

ADHS ein evolutionärer Vorteil? Neue Studie überrascht

Berlin. ADHS wird heute oft als Nachteil gesehen. In der Steinzeit könnten Menschen mit ADHS jedoch in einer Sache besonders gut gewesen sein.

ADHS wird in der heutigen Welt meistens als Nachteil angesehen. Denn egal ob in der Schule, in der Universität oder bei der Steuererklärung: Überall müssen wir gewaltige Mengen an Informationen verarbeiten. Während die Aufmerksamkeitsspanne durch digitale Medien ohnehin schon sinkt, haben es Menschen mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) besonders schwer, sich zu konzentrieren. Doch dass ADHS im Alltagsleben ein Nachteil ist, war wohl nicht immer so.

Zu den Symptomen von ADHS gehören Hyperaktivität, Impulsivität und Unaufmerksamkeit. Und genau diese Merkmale könnten unseren Vorfahren mit ADHS einen evolutionären Vorteil verschafft haben. So sollen sie in der Steinzeit Menschen deutlich effektiver im Sammeln von Beeren gewesen sein. Das fand ein Forschungsteam der Universität Pennsylvania mithilfe einer ungewöhnlichen Methode heraus.

ADHS-Studie: Forscher ließen Probanden Videospiel spielen

Die Studie könnte eine Erklärung dafür liefern, warum ADHS als zufällige Genmutation überhaupt so häufig vorkommt, zitiert „The Guardian“ den Hauptautoren der Studie, Dr. David Barack. „Wenn diese Merkmale wirklich negativ waren, dann sollte man denken, dass sie durch die Evolution aussortiert wurden“, sagte Barack. Die Ergebnisse seien ein erster Datenpunkt, der auf Vorteile hindeute, die in bestimmten Wahlmöglichkeiten eine Rolle spielen.

Für ihre im Fachjournal „Proceedings of the Royal Society B“ veröffentlichte Studie untersuchten die Forscher Daten von 457 Erwachsenen. Zuvor hatten diese ein Online-Videospiel gespielt, in dem sie so viele Beeren wie möglich in nur acht Minuten sammeln mussten. Je länger sie an einem Busch Beeren sammelten, desto weniger Ertrag brachte ihnen der Busch.

Die Spieler hatten die Möglichkeit entweder den Busch zu wechseln, was sie eine Zeitstrafe kosten würde, oder aber bei dem selben Busch zu bleiben, um weiterzusammeln. Spieler mussten also die Kosten und den Nutzen abwägen, um möglichst viele Beeren zu sammeln. Die Leistung der Spieler verglichen die Forscher dann mit Tests, in denen sie die Probanden auf ADHS-Symptome analysierten.

ADHS: Menschen mit hoher Impulsivität sind die besseren Beerensammler – und die besseren Lerner?

Diejenigen mit ADHS-Symptomen sammelten im Durchschnitt 602 Beeren, während Testpersonen ohne ADHS-Merkmale nur 521 Beeren sammelten. Die Ergebnisse könnten laut den Forschern so gedeutet werden, dass der Anpassungsdruck in Jäger-Sammler-Gesellschaften die Entwicklung von ADHS gefördert habe. Waren doch Frühmenschen mit ADHS die besseren Beerensammler, weil ihre Impulsivität sie schneller nach anderen Ressourcen suchen ließ, so Barack.

„Menschen und andere Affen sind fortgeschrittene Sammler, aber wie wahrscheinlich jedes andere Tier tendieren wir dazu, zu lange auf einem Flecken zu bleiben und das Feld zu überernten“, zitiert ihn „New Scientist“. „Früh weiterzuziehen ist vorteilhaft, weil es das Überernten reduziert“, so Barack.

Auch heute können Menschen mit ADHS in vielen ähnlichen Belangen effizienter sein. Als Beispiel nennt Barack eine Person, die mithilfe einer Quelle beginnt, für einen Test zu lernen. Falls die allerdings nicht weiterhilft, das Thema zu verstehen, wechseln Menschen mit ADHS schneller zu einer anderen Quelle, die sie vielleicht schneller verstehen. ADHS könne also entgegen der Erwartung selbst in einem Lernkontext manchmal sogar von Vorteil sein.

Quelle:

https://www.morgenpost.de/vermischtes/article241747656/ADHS-ein-evolutionaerer-Vorteil-Neue-Studie-ueberrascht.html

Sammlung Klinik-, Praxis-, Arzt- und Therapeuten-Empfehlungen

Wir werden in der Selbsthilfe immer wieder danach gefragt, ob jemand Erfahrungen mit konkreten Kliniken, Psychiater:innen oder Psychotherapeut:innen gemacht hat. Um diese Fragen besser beantworten zu können, haben wir einen Fragebogen online gestellt, in den ihr eure Erfahrungen zu euern Behandlern dokumentieren könnt.

Euer Eintrag ist anonym, und wir werden die Liste auch nicht öffentlich stellen.

Wir hoffen auf rege Teilnahme


Abschaltung des Forums

Da die Betreuung eines Forums auch dann aufwändig ist, wenn es wenig genutzt wird, haben wir uns entschieden, das Forum wieder von der Webseite zu nehmen, da die Nutzung in keinem Verhältnis zur Pflege steht.

Solltet ihr dennoch Diskussionsbedarf haben, stehen euch natürlich weiterhin unsere Treffen zur Verfügung.

Danke für euer Verständnis.

KOMMIT (www.kommit-deutschland.de) geht in die nächste Runde

Das erste deutschlandweite Beteiligungsprojekt zu mentaler Gesundheit „KOMMIT“ (www.kommit-deutschland.de) geht in die nächste Runde. Im Frühjahr 2024 wurden bei einer offenen Abfrage von relevanten Forschungsthemen für Betroffene und Angehörige über 1500 Beiträge mit Themen eingebracht. Durch Auswertung und in Gesprächsgruppen mit Beteiligten aus mehr als 20 Selbsthilfe- und Selbstvertretungsorganisationen wurden diese Themen auf 20 Themenfelder zusammengefasst.

Ihr könnt jetzt abstimmen, in welchen dieser Bereiche die Forschung in den nächsten Jahren Fragen beantworten soll. Aus den Ergebnissen entsteht der Forschungskompass Mentale Gesundheit, der die Forschung im Bereich Psychische Gesundheit maßgeblich beeinflusst.

Vom 12. September bis zum 4. Oktober können Betroffene und ihnen Nahestehende ab 16 Jahren auf kommit-deutschland.de ihre Stimme abgeben.

Mit deiner Teilnahme trägst du dazu bei, dass Forschung zu mentaler Gesundheit näher an den Bedürfnissen der Betroffenen und ihnen nahestehenden Menschen ausgerichtet wird. Deine Stimme ist wichtig, um Forschung relevant und nachhaltig zu gestalten, in der Gesellschaft, und für Menschen, die ähnliche Herausforderungen wie Sie meistern.

Es spielt keine Rolle, ob du am 1. Online-Dialog teilgenommen hast oder jetzt neu dazukommen. Alle können mit abstimmen.

Hier sind die Social-Media-Kanäle, von KOMMIT:

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